Heilerschule NRW- Schule und Praxis für energetische Heilung  Susanne Görner
 

Spirituelle Rituale

Spirituelle Rituale im Dezember und Januar

 Die Raunächte

Die Raunächte sind eine traditionelle Zeit zwischen Weihnachten und dem Neujahrstag, die in einigen Kulturen gefeiert wird. Es gibt verschiedene Bräuche und Rituale, die während dieser Zeit praktiziert werden. Einige Menschen glauben, dass die Raunächte eine besondere spirituelle Bedeutung haben und dass sie dazu dienen, das alte Jahr abzuschließen und das neue Jahr willkommen zu heißen. Andere betrachten sie einfach als eine Zeit der Entspannung und des Zusammenseins mit Familie und Freunden. Wie auch immer du die Raunächte interpretierst, sie bieten eine Gelegenheit, das vergangene Jahr zu reflektieren und sich auf das kommende Jahr vorzubereiten. 

Während der Raunächte gibt es verschiedene Rituale, die von Menschen praktiziert werden:

1. Räucherungen und Reinigung

Der Begriff "Raunächte" leitet sich – in einigen Überlieferungen – von dem Brauch des Räucherns ab. Während der 12 Nächte werden Kräuter, Harze und Hölzer verbrannt, um das Zuhause von negativen Energien zu befreien, sich von Altlasten und bösen Geistern zu lösen und das Haus mit positiver Energie fürs nächste Jahr aufzuladen. So dient das Räuchern bis heute nicht nur der physischen Reinigung, sondern auch der spirituellen Klärung. Dafür wurden spezielle Räuchermischungen verwendet, die je nach regionaler Tradition variierten. Früher verwendete man vor allem Weihrauch, mittlerweile gibt es beliebte Kräutermischungen mit Salbei oder Palo Santo.
2. Orakel und Zukunftsdeutung
Die Raunächte gelten traditionell als eine Zeit, in der die Zukunft auf besondere Weise gedeutet werden kann. Deshalb sind bis heute Orakel und andere Formen der Wahrsagerei während der Raunächte populär. Man glaubt, dass die Ereignisse und Träume in den Raunächten auf Geschehnisse im neuen Jahr hinweisen. So steht jeder Tag einer Raunacht für einen der Monat im kommenden Jahr.
In einem alten Ritual sagten die Raunächte das Wetter vorher: In Form einer Bauernregel gab das Wetter der ersten Raunacht Aufschluss über das Wetter im ersten Monat, die zweite Nacht auf den zweiten Monat, usw.
Daneben wurden auch Karten und Runen zur Zukunft befragt. Aus dieser Zeit hat sich das Bleigießen (mittlerweile eher Zinn- oder Wachsgießen) als beliebtes Ritual am Jahresende gehalten, das seinen Ursprung in der alten Tradition der Raunächte hat.
3. Traumdeutungen während der Raunächte
Auch für die Traumdeutung während der Raunächte gilt: Jede Nacht steht für einen Monat des nächsten Jahres. Heute ist es ein beliebter Brauch, nach dem Aufwachen den Traum zu notieren und im Jahresverlauf zu checken, was eingetroffen ist. Ein besonderes Augenmerk soll der Träumer auf Symbole, wiederkehrende Situationen und Emotionen legen.
4. Die dreizehn Wünsche der Raunächte
Ebenfalls zur Tradition geworden: Am Anfang der Raunächte werden 13 Wünsche auf kleine Zettel geschrieben. Ab der Nacht zum 25. Dezember wird jeden Tag immer ein Zettel in einer Feuerschale verbrannt. So sollen sich höhere Mächte um die Erfüllung der Wünsche kümmern. Der 13. Wunsch, der am Ende übrigbleibt, muss von einem selbst erfüllt werden.
5. Der Perchtenlauf
Dieser Brauch ist heute noch in Süddeutschland und Österreich verbreitet und lässt sich auf einen vorchristlichen Volksglauben zurückführen. Es heißt, dass sich die Pforte zur Welt der Toten zwischen den Jahren öffnet und Geister, wie auch Dämonen die Möglichkeit bekommen, auf unserer Erde zu weilen und den Menschen zu schaden. Deshalb erscheint, der Sage nach, Frau Percht. Sie belohnt Fleiß und Ordnung und bestraft Ungehorsam und Unordnung. Gemeinsam mit ihren Gefolgsleuten – dem Teufel, den guten Schönprechten (stehen für das Leben, Licht und Ordnung), Musikern, Tänzern und Schlenzern, die die Zuschauer ärgern sollen – vertreibt sie mit Glocken, Trommeln und anderen lauten Geräuschen das Böse. Auf den modernen Perchtläufe versammeln sich Menschen mit gruseligen Masken und Pelzumhängen. Mit Kuhglocken, Glockenspielen, Trommeln oder Ruten vertreiben sie die Geister. Bekommt man als Zuschauer von den Schlenzern einen leichten Schlag mit der Rute, soll das Glück, Fruchtbarkeit und Gesundheit bringen.

Ich rate, sich über die spezifischen Bräuche und Rituale in deiner Kultur oder Region zu informieren, um die Raunächte entsprechend zu zelebrieren. Im Rahmen der  Heilerausbildung zum energetischen Heiler werde ich gerne, gemeinsam mit ihnen, dieses spannende Thema noch einmal aufgreifen.

Spirituelle Rituale im Februar

Der Februar ist seit alters her der Monat des Umbruchs und der Reinigung – „februare“ heißt auf Lateinisch „reinigen, säubern, wegfegen“, und tatsächlich sahen unsere Vorfahren diesen Monat als eine Zeit der inneren und äußeren Sammlung und Erneuerung, die mit einem tiefgreifenden Aufräumprozess verbunden ist.
Das Aufbrechen alter Strukturen ist natürlich auch im Karneval zu erkennen, oder im Fasching, wie er mancherorts heißt ,von Lateinisch „carne vale“, Abschied vom Fleischessen, da hiermit die Fastenzeit eingeläutet wird. Auch beim bunten Treiben der Masken geht es spirituell um ein Zerbrechen alter Ordnungen, um so Platz für eine neue Struktur zu schaffen.

 Das ausgelassene Treiben im Karneval symbolisiert die Freude am Aufbrechen alter Ordnungen, der damit verbundene Lärm soll nach alter Tradition die Dämonen des Winters vertreiben, damit der Frühling – von dem gewöhnlich in unseren Breitengraden noch nicht viel zu sehen ist – bald Einzug halten kann. Die christlichen Kirchen haben die heidnischen Bräuche im Februar übernommen und somit eine Art fromme Karenz-Zeit daraus geschaffen, um die Gläubigen für die Fastenzeit im Voraus zu entschädigen.
Doch so ganz genau nimmt es nicht jeder, und zuweilen blitzt durch die neue Umformung noch das alte Treiben der Winterendfeste hindurch, als es darum ging, mit Lärm und Gesang das Leben selbst und die Wiederauferstehung der Natur aus dem Eis zu feiern…

Bild von Sarah Brown aus Unsplash
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